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„Sich in der Trauer auf der dunklen Seite wohlfühlen“

Vor Kurzem hat mir eine trauernde Mama erzählt: „Ich will gar nicht getröstet werden. Nichts kann mich trösten. Ich will mich so traurig fühlen, ich will den Schmerz spüren. Das verbindet mich mit meiner Tochter, da bin ich ihr ganz nah.“

Trauernde fühlen sich auf der „dunklen Seite“ wohl. Sie gibt ihnen Schutz. Es ist ein natürliches Bedürfnis von uns, Jemandem, dem es schlecht geht, Trost zu spenden. Diese Worte erreichen aber einen Trauernden oft nicht. Im Gegenteil, sie können sogar den Eindruck vermitteln, dass es nicht richtig ist, so zu fühlen wie er grad fühlt. Oder ihm das Gefühl geben, ihn „aus der Trauer rausholen zu wollen“.

Für Betroffene ist es ganz wichtig, dass sie fühlen dürfen, wie sie im Moment fühlen. Durch Mitmenschen, die aufrichtig und ernsthaft DASIND, die ZUHÖREN und sie in ihrem Gefühl ERNST NEHMEN, fühlen sie sich verstanden. Und bestenfalls können sie so, im Erzählen, für sich selber Trost finden.

Sich traurig zu FÜHLEN und den Schmerz SPÜREN ist zwar mit Leid verbunden, keine Frage! Aber diese Sinne zuzulassen ist essentiell! Und wenn ein Betroffener das äußert und eben sogar sagt, dass er das will, ist er auf einem guten Weg der heilsamen Trauerbewältigung.Vögel Sonnenuntergang Ausschnitt